Pflanzengalle
“Illustration by Lizzie Harper”


Was ist eine Pflanzengalle?

Die moderne Definition laut Redfern et al. (2002: 208): “Eine Galle ist ein abnormes Wachstum, verursacht bei einer Pflanze oder einem anderen Wirt, durch den Einfluß eines anderen Organismus. Es umfaßt die Vergrößerung und/oder die Vermehrung der Wirtszellen und liefert dem Gallenerzeuger sowohl eine Behausung als auch Nahrung oder Nährstoffe”. Eine andere Definition nach Meyers Großen Konversations-Lexikon (1907: Band 7. Leipzig, S. 280 -281) lautet: “Gallen (Cecidien) sind krankhafte, an Pflanzen durch pflanzliche (Phytocecidien) oder tierische Schmarotzer (Zoozecidien) hervorgerufene Bildungsabweichungen. Durch die dauernde oder zeitweilige Anwesenheit des Parasiten unterscheiden sich die Galle von ähnlichen durch Verwundung oder andere Ursachen an Pflanzen hervorgerufenen Missbildungen. Durch einen von dem Schmarotzer ausgehenden Reiz oder durch einen von ihm abgesonderten Stoff (Wuchsenzym) wird das Gewebe an der infizierten Stelle zu abnormer Wucherung veranlaßt, die schließlich zu einer mehr oder minder scharf begrenzten Umgestaltung des betreffenden Pflanzenteils führt. Gallen können sich demnach nur an jugendlichen, noch in der Entwicklung begriffenen Pflanzenteilen, wie in zarten Knospen, an jungen Wurzeln, Stängeln, Sprossen und Blättern bilden”.
Übrigens bestimmte Gallen, die sogenannten Galläpfel, waren schon bereits im Altertum bekannt. Diese Galläpfel wurden schon als Medikamente bei Griechen, Römern, Byzantinern und Arabern bekannt und in Mitteleuropa auch seit dem Mittelalter genutzt.




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